Hallimasch bilden eine Gattung meistens büschelig an Holz wachsender Blätterpilzarten mit weißem Sporenpulver. Die meisten Arten sind aggressive Parasiten. Sie können ihren Wirt während kurzer Zeit abtöten. Danach können sie noch jahrelang als Folgezersetzer (saprobiontisch) weiterleben. Und zwar so lange, bis sie das Substrat aufgebraucht haben. Der Pilz infiziert durch seine Sporen meistens vorgeschädigte Bäume, die von Dürre und Borkenkäfern geschwächt sind. Er greift allerdings mit seinen braunschwarzen, schnell wachsenden Rhizomorphen auch gesunde Bäume in seiner Reichweite an. Sein Substratspektrum ist indessen umfassend. Lediglich Weißtanne und Eibe werden gemieden.
Geben – nicht nur nehmen
Wer soviel nimmt, kann ruhig auch was geben: Diverse myko-heterotrophe (auf Pilze angewiesene) Orchideen gelten als Epiparasiten des Hallimasch. Das heißt, sie lassen sich von ihm Nährstoffe zuführen, die dieser wiederum seinen Wirtspflanzen entzogen hat.
Hinzu kommt, dass der Hallimasch eine Mykorrhizabindung mit Orchideensamen zu deren einseitigem Nutzen eingeht. Ohne ihn könnten viele Orchideen nämlich gar nicht keimen.
Außerdem verhilft der Hallimasch dem Eichhasen (Polyporus umbellatus) zur Bildung seines Sklerotiums.
Nast not least bietet er dem Braunen Glanzkäfer (Cychramus luteus) Entwicklungshilfe für seine Larven.
→ Rhizomorphen (Überdauerungsorgane) des Hallimasch an einer morschen Fichte. Die ist darüber hinaus noch von vielen weiteren Geschöpfen bewohnt.
Kulinarischer Wert des Hallimasch
Der Speisewert des Hallimasch ist umstritten. Auf jeden Fall muss man ihn mindestens 10 Minuten gründlich durchkochen. Roh ist er stark giftig. Man muss – mit einer erst mal kleinen Portion – selbst testen, ob man ihn verträgt. Küchen-Tipp: Hallimaschschmalz.
Dafür haben ihn aber die Heilpilzheiler ins Visier genommen. Als Naratake (jap.) und Mi Huan Jun (chin.) soll er gegen Schwíndel, Krämpfe, Tinnitus, Bluthochdruck, Sarkome, Leberkrebs und Neurasthenie helfen. (Kuhrt & Gutmann 2016).
Wenn das mal keine Karriere ist…
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