Die Birke ist ein Laubbaum mit sowohl filigranen Zweigen als auch weißer Rinde. Sie wächst zudem willig und ganz ohne Försters Zutun. Außerdem bildet sie Mykorrhizen mit einer ganzen Reihe von Großpilzen. So zum Beispiel mit dem Birken-Schleimkopf ↑ (Cortinarius triumphans). Das ist ein stattlicher und darüber hinaus wohlschmeckender Schleierling, der bevorzugt auf moorigen Böden wächst. In Skandinavien mit seinen alten und oft flächendeckenden Birkenbeständen ist er überdies nicht selten. In Deutschland hingegen schon; hier findet man ihn am ehesten in collinen Lagen. Foto: Rainer Thiel
Beide Pilze der Seite sind essbar
Die Birken-Rotkappe (Leccinum versipelle) → wächst – wie der Name sagt – unter Birken auf sandigen Böden. Sie ist eigentlich häufig; dennoch findet man sie selten in großer Zahl. Ihr Hut ist dick polsterförmig sowie angedrückt schuppig, trocken und matt. Der Hutrand steht zudem etwas über, wie bei den meisten Rotkappen. Die Farben reichen von gelb über lebhaft aprikosenfarbig bis hin zu schmutzig rötlich-gelbbraun. Der Stiel hat auf weißem Grund braune bis schwarze Schüppchen. Das Fleisch läuft im frischen Schnitt über weinrot zu weinbraun an und wird schließlich schwarz.
Die ebenfalls unter Birke vorkommende Blasshütige Rotkappe ist viel seltener
Foto →: Peter Stenzel
Birkensekt aus Birkensaft
Birkensaft lässt sich durch Zugabe von Bäckerhefe sogar zu Birkenwein mit einem Alkoholgehalt von 2 – 3 % vergären. Gehaltvoller indessen ist Birkensekt: Man kocht frischen Birkensaft mit Zucker in einem Kessel auf ein Viertel ein, gibt die Flüssigkeit in einen Gärballon, fügt nach erfolgter Abkühlung Hefe und etwas Zitronensaft hinzu. Sodann lässt man diese Mischung gären. Nach dem Ende der Gärung und Klärung auf Flaschen ziehen. Beim Einschenken gibt man erst einen Teelöffel voll Zucker in das Glas, gießt es voll, rührt um und trinkt schnell aus. Ohne Zucker bildet sich hingegen kein Schaum.
„Dieß Getränk“, so heißt es in einem Hauslexikon von 1834, „soll ächtem Champagner zum Verwechseln ähnlich seyn.“
Um den Birkensaft zu gewinnen, schneidet man einen fingerdicken Birkenzweig ab und steckt das baumseitige Ende möglichst fügig in eine Flasche. Die befestigt man dann am Baum. In einigen Stunden sollte die Flasche gefüllt sein.
Namen der Birke:
lat. betula, gr. simýda, engl. birch; ital. betulla; span. abedul; frz. bouleau; dän. vorte-birk; niederl. berk; estn. kask; finn. koivu; norw. bjørk; schwed. björk.
Zugabe: Fein abgezogene sowie trockene Streifchen der Rinde sind ein vorzüglicher Zunder.
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